Dorfgemeinschaft startklar für Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

„Wir wollen für die Präsentation möglichst viele Adenser Bürgerinnen und Bürger verschiedener Altersgruppen miteinbeziehen und verstehen uns als Steuerungskomitee“, erklärte Ortsbürgermeister Oliver Riechelmann beim letzten Planungstreffen vor dem Besuch der Jury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Gemeinsam mit den Ortsratsmitgliedern Nina Wintjes und Helmut Hinrichs besprach er im Gastraum der Rolf-Gehrke-Halle, wo die 18-köpfige Jury mit Personen aus verschiedenen Fachbereichen des Landkreises Hildesheim am Besuchstag empfangen wird, die letzten Einzelheiten.

„Wir hatten die Idee, kleine Videobotschaften aufzunehmen und diese beispielhaft der Jury zu zeigen“, erzählte Nina Wintjes von der Aktion, bei der viele Bürgerinnen und Bürger der Ortschaft Adensen gern mitgewirkt hatten. Unter dem Motto „Was ist für Dich/Sie besonders an Adensen“ seien tolle Kurzvideos entstanden. „Es geht ja in erster Linie darum, was die Adenser an Adensen super finden“, so Wintjes. Sowohl die Stimmen aus den Aufnahmen als auch die Beiträge der Vereine, die diese den Ortsratsmitgliedern übermittelt haben, fließen in die Präsentation mit ein, erklärte Hinrichs der zum Treffen eingeladenen LDZ. Das Motto des diesjährigen Wettbewerbs lautet „#GemeinschaftenGewinnen“ – auch der Ort Adensen, in dem rund 921 Menschen leben, wird Beispiele präsentieren, die die Stärke der Dorfgemeinschaft abbilden. „Es ist ganz wichtig, dass wir zeigen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner Eigeninitiative zeigen“, findet Hinrichs. Und davon gebe es viele Beispiele und zudem Veranstaltungen und Feste über das Jahr verteilt, die Jung und Alt zusammenbringen. Eine Besonderheit, die das Dorf analog und digital erreicht, ist die „Dorfpost“: Dort werden die Menschen über alle Aktionen im Dorf informiert. Wintjes weist auch auf die eigens gegründete Facebook-Seite hin, die die „Community im Netz“ mit Neuigkeiten versorge. Das Dreier-Team wird bei der Präsentation auch auf geplante Zukunftsprojekte eingehen wie zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten im Ort und das Projekt „Service-Wohnen“. Am Donnerstag, 19. September, wird die Jury des 28. Wettbewerbs des Landes Niedersachsen für 90 Minuten zu Gast in Adensen sein und sich ein Bild vor Ort machen. Eingeplant ist in diesem Zeitraum auch ein Besuch bei einer der zwei Biogasanlagen in Adensen, da diese für die Bewerbung zum Klimapreis von besonderer Bedeutung seien, wie Hinrichs erläuterte. Energiewende leben Mit dem Credo „Wir leben die Energiewende! Nachhaltig, regional und zukunftsorientiert“ hat sich im Winter 2021/2022 eine Initiativgruppe gebildet, die als Vorreiterin in der Gemeinde Nord-stemmen beim Thema regionale Wärmegewinnung fungiert. Ziel ist es, sich mit der Abwärme aus den zwei Biosgasanlagen am Ortsrand von Adensen von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen. Es wurde die Energiegenossenschaft Adensen-Hallerburg im Oktober 2023 gegründet, die aktuell 237 Mitglieder und rund 260 Abnahmestellen zählt. Wichtig sei den Verantwortlichen ein „demokratisches Modell“ gewesen, so Hinrichs. Der Genossenschaft gehe es nicht um Gewinne. Jeder für die Wärme aus Erneuerbaren Energien bezahlte Cent fließt in das eigene Genossenschafts- Netz und bleibt in den Dörfern. Über den Geschäftsanteil sind die Mitglieder Miteigentümer und können in der Generalversammlung über die Geschäftspolitik demokratisch mitentscheiden. Ein Anteil kostet 500 Euro. Die starke Dorfgemeinschaft mit klugen Köpfen aus unterschiedlichen beruflichen Sparten habe die Realisierung des Genossenschafts-Projekts gemeinsam vorangetrieben, informierte Hinrichs. Für die nötige Heiz-zentrale mit Pufferspeicher konnte ein Grundstück erworben werden. „Wir rechnen mit Einsparungen von 240 000 Litern Heizöl und 260 000 Kubikmetern Gas pro Jahr.“
(Quelle: Tina Warneke, LDZ 13.09.2024)