In den beiden vergangenen Sitzungen des Gemeinderates Giesen ging es neben der Ausweisung eines neuen Baugebietes in Hasede und der Erweiterung des von der Volksbank vermarkteten Baugebietes in Emmerke vor allem um den Haushalt der Gemeinde Giesen für das Jahr 2018.

Nach dem laufenden Haushaltsjahr 2017, das wahrscheinlich mit einer Rekord-Neuverschuldung der Gemeinde enden wird, ist auch für das kommende Jahr eine sehr hohe Kreditaufnahme geplant. Zusätzlich ist eine Erhöhung der Grundsteuer- bzw. Gewerbesteuersätze vorgesehen.

Das unabhängige Ratsmitglied Christian Stolze erklärte hierzu, dass sich aufgrund der Finanzpolitik der großen politischen Mehrheit im Rat in den letzten Jahren ein gewaltiger Investitionsstau entwickelt hat, der auch in den nächsten Jahren zu großen finanziellen Mehrbelastungen führen wird. Als Beispiele nannte er die verschobene Planung für die Sanierung bzw. den Neubau des Feuerwehrhauses in Giesen und die bereits durch Gutachten empfohlene grundlegende Sanierung mehrerer Gemeindestraßen (u. a. Südstraße in Giesen und Holzfeldweg in Ahrbergen).

Er stimmte dem Haushaltsentwurf dennoch zu, auch weil in dem Haushalt 2018 endlich in größerem Umfang Mittel für den Hochwasserschutz in der Gemeinde geplant und weitere wichtige Maßnahmen im Bereich Krippen-Neu-bzw. Umbau in Ahrbergen und bei der Sanierung der Gemeindestraßen vorgesehen sind.

„Diese Investitionen in die Infrastruktur der Gemeinde und in die Sicherheit für die Bürger seien einfach notwendig“, sagte er abschließend.

Außerdem ging es in der letzten Ratssitzung in diesem Jahr um eine mögliche Beteiligung der Gemeinde Giesen an der Bewerbung der Stadt Hildesheim als „Kulturhauptstadt Europas 2025“.

Ratsmitglied Stolze lehnte eine Beteiligung der Gemeinde Giesen an den Bewerbungskosten mit der Begründung ab, dass im Fall einer erfolgreichen Bewerbung und einer weiteren Beteiligung der Gemeinde an diesem Projekt sicherlich zusätzliche Kosten entstehen würden, die dann in keinem vertretbaren Verhältnis zum erwarteten „Mehrwert“ oder „Gewinn“ stehen würden.

Schon jetzt sei der angestrebte „Gewinn“ für die Gemeinde Giesen wenig konkret greifbar.