Folgenden Antrag hat die Kreistagsfraktion gemeinsam mit der FDP-Kreistagsfraktion eingereicht:
Der Kreistag hat sich in der Sitzung am 04.11.2020 dafür ausgesprochen, die Oberschule Delligsen mit der Außenstelle Duingen langfristig zu erhalten und zu diesem Zweck eine auf Dauer angelegte Vereinbarung mit dem Landkreis Holzminden abzuschließen. In der Sitzung am 15.07.2021 hat er entsprechend der im Dezember 2020 beschlossenen Regelung des Landkreises Holzminden durch eine Änderung der Satzung über die Festlegung von Schulbezirken festgelegt, dass der Schulbezirk für die OBS auch den Flecken Duingen umfasst. Damit sollte ein Beitrag zum Erhalt des Schulstandortes Delligsen mit der Außenstelle Duingen geleistet werden.
Nunmehr liegt eine aktuelle Beschlussvorlage des Holzmindener Landrats zur zukünftigen Schulpolitik im Kreis Holzminden vom 07.01.2022 vor, die in den dortigen Gremien (Schulausschuss, Kreisausschuss) am 10.01. und 24.01.2022 beraten und im Holzmindener Kreistag am 28.02.2022 entschieden werden soll. In dieser geht der Landrat auch auf die OBS Delligsen bzw. den Schulverbund Delligsen-Duingen ein. Der Beschussvorschlag lautet dazu wie folgt: “Mit dem Landkreis Hildesheim werden Verhandlungen aufgenommen, um eine weitere Alternative zum Erhalt des Schulverbundes zu entwickeln.”
Im Hinblick auf die offensichtliche Dringlichkeit beantragen wir, dieses Thema auf die Tagesordnung der Sitzung des Schulausschusses am 17.01.2022 zu nehmen. Wir bitten darum, unter diesem Tagesordnungspunkt die aktuelle Situation und zwischenzeitliche Entwicklungen umfassend darzulegen. Ziel muss es weiterhin sein, den Schulstandort im Sinne des Kreistagsbeschlusses vom 04.11.2020 zu erhalten.
Wolfgang Schulz hierzu:
„Wir haben wohl hier in der Region alle nicht geglaubt, dass die OBS Delligsen/Duingen schon so schnell wieder ein politisches Thema werden könnte! Ist es aber aus Richtung der Kreisverwaltung Holzminden erneut und ich kann die Gründe tatsächlich nachvollziehen. Die scheinbar desolate Finanzsituation des Landkreis Holzminden zwingt den Landrat und seine Mannschaft zum Handeln und alles auf den Prüfstand zu stellen. Und deshalb sind auch die Investitionen in die Schulstandorte zu prüfen. So kann man die Vorlage sehr klar deuten. Da wir als hiesige Kommunalpolitik durch die Bekanntmachungen der Vorlagen für die Holzmindener Kreispolitik wieder absolut überrascht wurden, können wir zunächst auch nur Klarheit zur Situation schaffen.
Es ist mal wieder eine Unzeit, wenn eine Diskussion zum Schulstandort jetzt aufkommt.
Die Eltern der Viertklässler befinden sich mit ihren Kindern in der Entscheidungsphase, welche weiterführende Schule ihre Kinder zukünftig besuchen sollen. Einen Schulstandort, der im Bestand nicht gesichert ist, wird man im Regelfall nicht auswählen. Und schon fehlen Schülerzahlen, die dann wiederum als Begründung dienen können und werden, eine Schule möglicherweise zu schließen.
Wir konnten im Jahr 2020 den Erhalt dieser gut geführten Schule, die stets mit super guten Ergebnissen aufwarten kann, erreichen und gehen davon aus, dass dieser 35-jährige Schulverbund auch weiterhin bestehen bleiben wird. Die Beschlüsse sind da und sollten auch Bestand haben.
Es ist völlig legitim und ich unterstütze jeden Ansatz, wenn es wirtschaftlichere Lösungen gibt, diesen Verbund zu erhalten!
Schließlich haben wir 2010 schon einmal genau diese Richtung eingeschlagen und erfolgreich umgesetzt. Klasse 5-7 in Duingen und Klasse 8-10 in Delligsen waren landesweit ein Novum. Pädagogisch ist geteilte OBS sinnvoll und auch noch wirtschaftlicher, als zuvor die Haupt- und Realschule von Klasse 5-10 an je 2 Standorten.
Neu Denken ist erlaubt und immer gewünscht, solange die Standorte gesichert werden!“