Nach zwei Jahren Pandemie-Pause hat Ortsbürgermeister Oliver Riechelmann die Adenser und Hallerburger wieder zum traditionellen Neujahrsempfang begrüßen dürfen. Vor den Bürgern spricht Riechelmann über das vergangene Jahr, dessen Herausforderungen und was man als Gesellschaft aus diesen lernen kann. Die Sporthalle in Adensen ist gefüllt. Ein großer Scheinwerfer auf Höhe der Mittellinie beleuchtet die Szenerie des traditionellen Neujahrsempfangs. Während am Eingang fleißig Sekt ausgeschenkt wird, begibt sich Oliver Riechelmann auf den Weg zum Rednerpult.
Kurz darauf verstummen die Gespräche in der Halle, die Blicke richten sich nach vorne. „Was für ein geiles Jahr!“, eröffnet Riechelmann seine Rede und sorgt für ein Schmunzeln bei dem einen oder anderen Gast. Er spricht von der Fülle der Themen, die die vergangenen zwei bis drei Jahre geprägt haben und den Herausforderungen, die damit einhergingen. „Der schreckliche Angriffskrieg mitten in Europa kam dazu, der neben dem Leid für viele Men-schen die Lebensmittel- und Energiepreise explodieren ließ. Und noch so vieles mehr und, ach ja, so ein Virus aus China gab es auch noch“, fasst er die Ereignisse der vergangenen Jahre zusammen. Er appelliert, sich zu fragen, was man aus diesen Geschehnissen lernen solle. Dazu zähle auch, mehr Verantwortung zu übernehmen. „Unsere Gesellschaft ist be-quem geworden. Man war es gewohnt, bei einem Missstand schnell mit dem Finger auf ande-re zu zeigen“, kritisiert er. Viele Dinge würden als selbstverständlich genommen werden. Im Anschluss führt er günstige Preise, die Verfügbarkeit von Medikamenten und auch dass Ret-tungskräfte immer da sein könnten an. Doch dann kommt er zu dem eigentlichen Punkt seiner Rede, dem „geilen Jahr“.
Ein gutes Beispiel für mehr Eigenverantwortung sei das Wärmenetz, das in Adensen entstehen solle. „Wer böse sein möchte, könnte sagen, da geht es ja um den eigenen Geldbeutel. Das mag ja auch sein, aber wir nehmen es selber in die Hand und zeigen nicht auf andere“, sagt der Ortsbürgermeister. Riechelmann richtet den Blick nach vorne, fordert, dass man sich einbringen müsse, um Kindern und Enkelkindern eine gute Zukunft sichern zu können. Dabei sei es nicht von Belang, ob es politisch oder als ehrenamtlicher Helfer in den Vereinen sei, denn nur so komme man vorwärts. „Frag nicht, was kann der Ort für mich tun, sondern was kann ich für den Ort tun“, fordert der Unabhängige. Darüber hinaus freue er sich aber, dass man wieder „gesellig“ sein konnte. So solle es sein. „Ich möchte gern Anfang 2024 vor Ihnen stehen und einfach freudig rufen: Was für ein geiles Jahr! Dafür lohnt es sich doch zu kämpfen, oder?“ Die Rede von Riechelmann endet im Applaus, Gläser werden gehoben, es wird sich zugeprostet und ein frohes und gutes neues Jahr gewünscht. …
(Quelle: Text von Leon Grüne, Leine-Deister-Zeitung 11.01.2023)