Leserbrief zu den Artikeln „Sind die Alten undankbar“, „Ausgleich für die Jugend“ und zum Leserbrief unter dem Titel „Entgleisungen“:
Es ist für mich nur schwer zu ertragen, wie in dieser Pandemie die Spaltung unserer Gesellschaft beflügelt wird. Bislang habe ich nur wenig dazu vernommen, dass die Freiheit auch eine Kehrseite hat. Denn die Freiheit nach unserer Verfassung versteht sich auch mit der damit untrennbaren Verpflichtung zur Verantwortung gegenüber sich selbst und seinen Mitmenschen. Ob alt oder jung. Ob reich oder arm. Als Ausdruck dieser Verantwortlichkeit waren und sind diese Corona-Maßnahmen generell notwendig und erforderlich. Auch weil es offensichtlich leider viel zu viele gibt, die diese Verantwortung nicht bereit sind zu tragen, war es erforderlich, solche „Anordnungen“ treffen zu müssen. Auch halte ich diesen Trump-Egoismus („Germany First“) nicht mit den Freiheitsidealen unserer Verfassung für vereinbar. Es mag zurückblickend sicherlich zutreffend sein, dass einige dieser Corona-Maßnahmen hätten besser laufen können. Aber hinterher ist man immer schlauer und gerade, wenn es wie hier, um eine Pandemie handelt, die so noch nie dagewesen ist und zu der es keine Erfahrungen gibt. Es ist auch zutreffend, dass es in Israel, Großbritannien und den USA anders gelaufen ist. Doch auch Rücksichtnahme in einer Völkergemeinschaft, die gerade in der Pandemie zusammenhalten sollte anstatt „Ich zuerst“, ist ein Wert in eine freiheitlich demokratische Gesellschaft, die man
nicht verunglimpfen und respektlos behandeln sollte und die wir auch nicht sofort aus Angst und Hysterie über den „Haufen“ werfen dürfen. Es ist für mich nicht vorstellbar, dass ein solcher Werteverlust die Schuld einer Brüsseler Meinung ist.
gez. Ulrich Bantelmann, Elze