Der Ortsvorsteher Hallerburgs, Hans-Jürgen Pompetzki, hat sich Zeit genommen, um mit der LDZ über das vergangene Jahr zu sprechen. Ein Problem sowie ein Wunsch für dieses Jahr stachen dabei besonders heraus. Das Thema, was den 75-jährigen Hallerburger besonders beschäftigte: die Hallerbrücke. Diese wurde 2020 abgerissen und stellte für Fahrradfahrer und Fußgänger die Verbindung nach Eldagsen dar. „Die einzige andere Möglichkeit ist die Straße zwischen Alferde und Eldagsen, aber das ist lebensgefährlich“, meint der Ortsvorsteher des kleinsten Orts-teils der Gemeinde Nordstemmen.
Eigentlich sollte die neue Brücke schon längst gebaut sein, doch der Bau verzögert sich. Erst Ende des vergangenen Jahres wurden Bodenproben von der Springer Verwaltung entnommen. Der Fortschritt gehe nur langsam voran, sei fast kaum erkennbar. „Die alte Brücke war voll funktionsfähig, ich begreife nicht, wie das passieren kann“, so Pompetzki.
Zu dieser besonderen Situation kamen im vergangenen Jahr auch die üblichen Probleme. „Viele halten sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, besonders die großen Maschinen machen da Probleme“, erklärt der 75-Jährige. Durch die engen Straßen gäbe es auch kaum Platz, auszuweichen. Vor allem, wenn, wie angekündigt, Klärschlamm durch den Ort gefahren werden soll. Bislang konnte man sich noch dagegen wehren, aber ewig würde man es nicht aufhalten können. „Da ist auch die Kommunikation mit der Gemeinde nicht so wie erhofft“, sagt der Hallerburger. Beispiele dafür liefert er sofort: Beim Bushäuschen im Ort feh-le eine Scheibe, die noch nicht eingesetzt wurde, und nach den Ferien tauchte aus dem Nichts eine Bake auf dem Spielplatz auf. „Wie die dahingekommen ist, weiß keiner“, sagt Pompetzki lachend. Er selbst hat im vergangenen Jahr Kästen für Zigaretten aufgestellt, um der Verschmutzung im Ort entgegenzuwirken. Das funktioniere gut und werde auch angenommen.
Eine Sache, die den Ortsvorsteher traurig stimmt, ist der bröckelnde Zusammenhalt im Dorf. „Nach Corona ist alles schleppend, es läuft nichts mehr an“, meint er. Am Bouleplatz wurde in der vergangenen Weihnachtszeit Glühwein fürs gesamte Dorf bereitet. Doch der Zuspruch hielt sich in Grenzen, war keineswegs so hoch wie sonst. „Da hat man natürlich nicht so viel Spaß dran“, sagt der 75-Jährige schulterzuckend. Für 2023 plant Pompetzki eine Überdachung am Bouleplatz. Doch ob das etwas wird, müsse sich erst noch zeigen, denn der Land-kreis melde sich nicht bezüglich der Genehmigung.
Damit steht ein großer Wunsch für das Jahr bereits fest: eine bessere Kommunikation. Und selbstverständlich eine Lösung für das Problem mit der nicht länger vorhandenen Hallerbrücke.
(Quelle: Text von Leon Grüne, Leine-Deister-Zeitung 16.01.2023)