Ruhiger, aber nicht tatenlos
Die Adenser Bürgerinnen und Bürger haben ein recht ereignis- und terminreiches Jahr 2024 hinter sich, aber auch ein umso erfolgreicheres. Wie Ortsbürgermeister Oliver Riechelmann im Gespräch mit der LDZ berichtet, soll es 2025 etwas ruhiger angehen. Von Stillstand kann jedoch längst nicht die Rede sein. Eines der Hauptthemen, das vor allem die Ortsratsmitglieder viel Zeit gekostet hätte, sei weiterhin der Neubau der Hallerbrücke gewesen. Es war eine langwierige und mitunter frustrierende Angelegenheit, die zum Jahresende aber endlich angepackt wurde. „Da sind wir sehr froh drum“, sagt Riechelmann, der für dieses Frühjahr eine offizielle Eröffnung der neuen Brücke ankündigt. Die Arbeiten seien im Grunde abgeschlossen, lediglich einige Restarbeiten seien noch zu tun. Insbesondere hebt er hier noch einmal das Engagement Maik Götzes als Springes Ersten Stadtrat hervor: „Der hat hier wirklich progressiv gearbeitet.“
Entgegen der Hallerbrücke ziehe sich der Ausbau der Hallerburger Straße und Neustadt noch weiter in die Länge. „Da sind wir aber auch etwas selbst schuld, weil wir wollten, dass auch die Errichtung der Gehwege noch geprüft wird“, so Riechelmann.
Gerne denkt er an verschiedene Traditionsveranstaltungen im vergangenen Jahr zurück. Dazu gehören das Maiwandern bei bestem Wetter, und auch das Boßelturnier sei wieder gut angenommen worden. Als Erfolg habe sich die Idee, das Maikranz-Aufrichten nicht direkt am 1. Mai, sondern am Vorabend zu zelebrieren, herausgestellt. In lockerer Runde kamen die Adenser hier zusammen, jeder konnte etwas für ein gemeinsames Essen beisteuern. „Das kam erstaunlich gut an“, freut sich Riechelmann, der erklärt, dass die Veranstaltung dieses Jahr auf gleiche Weise wiederholt werden soll. Der tägliche Bedarf Neben der Eröffnung der Hallerbrücke liege das Hauptaugenmerk des Ortsrats im neuen Jahr vor allem auf einem Projekt. Eine Arbeitsgruppe beschäftige sich derzeit intensiv mit der Frage, wie wieder Angebote des täglichen Bedarfs in Adensen möglich sind. Seit „Langes Dorfladen“ 2019 nach 20 Jahren schloss, ist der Wunsch nach kürzeren Strecken groß. Während bislang etwa ein Einkaufsautomat im Raum stand, befasse sich die Arbeitsgruppe, an der neben Ortsratsmitgliedern auch weitere Bürger beteiligt sind, mit einer ganz neuen Idee. Hinter dieser steckt das Start-up-Unternehmen „Mein Schopp“, das in einem 72 Quadratmeter großen Container Lebensmittel des Grundbedarfs anbieten möchte. Geregelt ist das Ganze mit einer SB-Kasse, also ohne Personal vor Ort. Gegebenenfalls ist eine stundenweise Öffnung und Personalbesetzung möglich. „Mein Schopp“ arbeite hierzu mit Rewe und Edeka zusammen und habe für die ersten zehn Läden die Kreditzusage erhalten. Vorgesehen ist, im März zu einer entsprechenden Informationsveranstaltung einzuladen, wie Riechelmann erklärt.
Erfreut ist er über die erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Hier hätte Adensen sich eigentlich „nur“ mit ihrer Energiegenossenschaft Adensen-Hallerburg für ein gemeinschaftliches Wärmenetz auf den Klimapreis bewerben wollen, wofür das Dorf auch mit dem ersten Preis belohnt wurde. Platz fünf für den eigentlichen Wettbewerb gab es allerdings oben drauf. „Für den Regionalentscheid im kommenden Sommer wollen wir also noch mal etwas mehr in die Waagschale werfen und unser Bestes geben“, kündigt der Ortsbürgermeister an, ohne bereits zu viel verraten zu wollen. Im Ortsrat laufe die Zusammenarbeit sehr gut. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten möglichst gleichmäßig zu verteilen und so Projekte wie den Dorfladen oder die Dorfpost energischer verfolgen zu können. Damit bei all der Arbeit auch der Spaß erhalten bleibt, sei ein kleines Teambuilding-Event geplant, etwa mit einer gemeinsamen Wanderung und einem Essen. Gleichzeitig möchte Riechelmann in 2025 langsam anfangen, die im Jahr 2026 bevorstehende Kommunalwahl vorzubereiten. „Wir wollen hier alle etwas für den Ort erreichen“, stellt er noch einmal heraus, dass die Ortsratsarbeit in Adensen völlig parteioffen verstanden werde. „Ich finde, zumindest auf Ortsratsebene sollte man die Parteibrille ohnehin absetzen“, betont er.
Quelle Text: Larissa Zimmer, LDZ, 16.01.2025