Die Kreistagsfraktionen der FDP und der Unabhängigen weisen auf die erheblichen Haushaltsrisiken des Landkreises Hildesheim hin. Ihre Fraktionsvorsitzenden Bernd Fell und Josef Stuke machen dies an den Kosten für die Corona-Pandemie, für die Bewältigung des Krieges in der Ukraine und anhand der zu erwartenden massiven Kostensteigerungen für den Energie- und den Baubereich deutlich. Der Neubau des Gymnasiums in Sarstedt sei ein bereits bekanntes Beispiel.
Die erheblichen Fehlbeträge der nächsten Jahre dürften daher nicht akzeptiert werden. Bernd Fell sieht für neue Projekte kaum Spielraum, sie müssten rechtzeitig und intensiv geprüft werden. Der finanzpolitische Sprecher der FDP, Henrik Jacobs, weist auf die erhebliche Ausweitung von Personalstellen hin. Diese müsse gestoppt werden, deshalb sei von den beiden Fraktionen die Streichung der zusätzlichen Stellen für das Landrätebüro beantragt worden.
Josef Stuke hält es für erforderlich, die Kreditaufnahmen für Investitionen zu überprüfen. Die Übertragung der vollständig nicht in Anspruch genommenen Kreditermächtigungen der Vorjahre könne nur dann erfolgen, wenn es dafür einen Bedarf gebe. Offensichtlich stimme die Veranschlagung nicht mit der deutlich verzögerten Abwicklung von Investitionen überein. Es sei zu befürchten, dass das Innenministerium nicht mehr bereit sei, sämtliche Kredite zu genehmigen.
Zudem möchten beide Fraktionen den Radwegebau beschleunigen. Stuke hält es im Hinblick auf die lange Verfahrensdauer für notwendig, die Planungen für die dringendsten Maßnahmen unverzüglich zu beauftragen und dafür die Haushaltsmittel bereitzustellen.