In Adensen und Hallerburg flattert den Menschen zwei Mal im Jahr eine ganz besondere Post in die Briefkästen, die in den Orten der Gemeinde Nordstemmen ihres-gleichen sucht: die „Dorfpost für Adensen und Hallerburg“. Wie die kleine Dorfzeitung entstanden ist und was sie so besonders macht, erzählt das dreiköpfige Redaktionsteam der LDZ bei einem Treffen im Landhaus Adensen.
Was macht eigentlich ein Dorf aus, dass sich die Bürgerinnen und Bürger dort wohlfühlen und es als ihren Lebensmittelpunkt wählen? Wichtig sind zum einen die äußeren Bedingungen wie eine gute Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten, Kirchen oder Arbeitsplätze vor Ort. Gute Straßenanbindungen, nicht zu weite Schulwege und die Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu können sind auch Faktoren, die bei der Wahl des Wohnortes schwer wiegen. Zum anderen ist vielen Menschen die das Dorf umgebende Landschaft wichtig, um sich in der Natur erholen zu können und dort Sport- und Freizeitaktivitäten nachzugehen. Aber die wichtigste „Zutat“ sind die Menschen, die in einem Dorf zusammenleben, eine funktionierende Dorfgemeinschaft. Und eine solche benötigt als Basis eine gute Kommunikation zwischen den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern. „Wir haben nicht richtig mitbekommen, was der Ortsrat eigentlich so macht“, meint Helmut Hinrichs, der wie Nina Wintjes und Svea Ewler seit September 2021 Mitglied des Ortsrats ist. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement im Ortsrat wollen sie mit dafür sorgen, dass die Kommunikation im Dorf verbessert wird. Ein einmal im Quartal stattfindender Bürgerstamm tisch, ein Schaukasten „Am Thie“ und die Facebook-Gruppe Adensen/Hallerburg sorgen für mehr Kommunikation zwischen den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern. Aber dabei sollte es nicht bleiben: „Wir haben beschlossen, die ‚Dorfpost‘ wiederzubeleben, der Name ist nicht
neu“, erklärt Wintjes, dass es schon einmal ein kleines Informationsheft gegeben habe, 2016 das letzte Mal. „Wir haben lange überlegt, welche Themen wir im Heft abbilden wollen“, berichtet Hinrichs. Eine feste Rubrik sind die „Neuigkeiten aus dem Ortsrat“: Dort wird über wichtige Themen informiert, die im Ortsrat besprochen werden und von Interesse für Bürge-rinnen und Bürger sind. Neuigkeiten die Hallerbrücke, Ortsdurchfahrt K 506, Windräder oder Nahwärme betreffend, sind zum Beispiel dort zu finden. Eine weitere Rubrik gibt den Vereinen eine Plattform: Unter „Neuigkeiten von unseren Vereinen“ können unter anderem der VfL, die Ortswehr, der TTC oder der Kindergarten aktuelle Entwicklungen und Informationen veröffentlichen. „Vier Wochen vor Redaktionsschluss der Ausgabe schreiben wir die Vereine an, ob sie etwas beisteuern wollen“, sagt Nina Wintjes, die für Layout und Design der „Dorfpost“, die einen Umfang von 18 bis 20 Seiten hat, verantwortlich ist. Zusätzlich können an die E-Mail-Adresse dorfpost (@) ortsrat-adensen.de Anregungen gegeben oder Anfragen für Veröffentlichungen gestellt werden, so Wintjes. „Unser Ziel ist es, dass die Leute über Themen ins Gespräch kommen, vertrauter miteinander werden und die Gemeinschaft aktiv gelebt wird“, erklärte Svea Ewler. Es gebe auch „frisches Blut“ im Ort, junge Familien seien hergezogen, die nicht wissen, was Adensen und Hallerburg zu bieten haben. Dafür schafft die „Dorfpost“ Abhilfe, in der sich in einer weiteren Kategorie ortsansässige Firmen kostenfrei
vorstellen können. So informierte die letzte Ausgabe über „Wellness in Adensen“. „Wir geben auch neuen, jungen Firmen die Möglichkeit, sich vorzustellen“, informiert Hinrichs. Auch für die jüngsten Leserinnen und Leser ist gesorgt, auf der Kinderseite gibt es Rätsel, Gedichte, Buchstabensalat oder Bilder zum Ausmalen. Auch Fotos von besonderen Events fehlen natürlich nicht in der „Dorfpost“, die im Winter zum vierten Mal erscheint und aus dem Budget des Ortsrats finanziert wird. „Wir haben nun schon etwas mehr Routine, wenn etwas berichtenswert erscheint, sprechen wir die Menschen gleich an“, erzählt Ewler. Tradition hat schon das Grußwort des Bürgermeisters Oliver Riechelmann, das die Leserinnen und Leser auf der ersten Seite lesen können. Übersichtlich geht es bei den Ankündigungen von Terminen und Veranstaltungen zu, die mit Datum und Uhrzeit auf der letzten Seite zu finden sind. Wichtig ist dem Redaktionsteam, dass die Dorfpost alle Altersgruppen erreicht. Neben der analogen Ausgabe ist die „Dorfpost“ auch online zu lesen (www.adensen.de). „Die Resonanz ist durchweg positiv. Wir erhalten E-Mails, die Menschen freuen sich, dass es das Heft wieder gibt“, berichtet Wintjes erfreut. Auch beim „Tratsch über den Gartenzaun“ beim Austragen der „Dorfpost“ erfahren sie viel Zuspruch. In Adensen und Hallerburg bringen nämlich alle Mitglieder des Ortsrats die „Dorfpost“ bis vor die Haustür: Mehr Service geht nicht.
(Quelle: Tina Warneke, LDZ 28.10.2023)