Überrascht sind wir nicht wirklich. Nicht jeder steht zu dem, was er sagt und Begründungen für Meinungsänderungen lassen sich immer finden. Einen Kandidaten (in) der CDU haben wir erwartet, offenbar war es jedoch schwieriger als vermutet, jemanden zu finden. Obwohl die CDU die eigene Bürgermeisterin nicht gerade unterstützt hat, findet sich nun wieder zusammen, was so gern „regieren“ möchte.

Damit wäre im Falle ihres erneuten Wahlgewinns der zwingend erforderliche Neuanfang in Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung und innerhalb der Politik allerdings vom Tisch. Wenn sieben Jahre im Amt der Bürgermeisterin nicht ausreichen, um das Miteinander angemessen zu gestalten, dann werden weitere 5 auch nichts positiv verändern.

Das gleiche gilt auch für die Entwicklung der Gemeinde. CDU und Bürgermeisterin kommen rechtzeitig vor der Wahl aus der Deckung und starten die Offensive Söhre.
Trainingshalle für die Sportfreunde, Gestaltung Dorfmitte, Baugebiet Mühlenberg und Verkehrsberuhigung am Ortseingang – ach nein, letzteres nicht, das kam ja von den Unabhängigen und ist jetzt endlich umsetzbar, nachdem deutlicher Widerstand und Verhinderungstaktik nicht zum Erfolg geführt haben.

Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit: Die Halle ist ein Ergebnis des von den Unabhängigen in 2017 angeschobenen Sportentwicklungsprogramms und hat nur eine Chance auf Verwirklichung, wenn dieses weitergeführt wird. Die Gestaltung der Dorfmitte haben wir Unabhängige schon im letzten Jahr auf die Tagesordnung gesetzt. Neue Baugebiete für die Gemeinde sind ebenfalls schon lange unser Thema und die Verkehrsberuhigung werden wir umsetzen, weil es jetzt doch Mehrheiten im Rat gibt, die die Dinge anpacken und durchsetzen.
Unterstützung der Bürgermeisterin würde vieles beschleunigen, aber die gibt es nicht.

Die Veröffentlichungen in der Zeitung zum Rücktritt vom Rücktritt sind interessant.
Was ist daran positiv, die Führungsriege der Gemeinde komplett neu aufzustellen?
Mit den Herren Laugwitz und Ding haben uns in kurzer Zeit zwei allseits geschätzte und beliebte Amtsleiter verlassen und unabhängig von den Nachfolgern kann ich daran nichts Positives sehen. Auch unterhalb der Amtsleiterebene gibt es einige Fluktuation in der Gemeindeverwaltung.
Mehrere Ratsmitglieder haben ihr Mandat niedergelegt, ohne die Gründe deutlich zu sagen, viele wollen nicht wieder antreten, sehr viele bedauern die Stimmung im Gemeinderat.
Sie möchte die Gemeinde aktiv weiter entwickeln, aktiv?
Erste Äußerungen bei Kenntnis: Sportentwicklungsprogramm, so etwas brauchen wir nicht.
Baugebiete – wir haben das seit 2015 gefordert, nichts passiert,
Wasserleitung – 7 Jahre nichts passiert, jetzt durch Gutachten desolater Zustand festgestellt.
Da wird nichts weiterentwickelt, da wird endlich ein gesetzeskonformer Zustand hergestellt. Hochwasserschutz- egal wie die Verantwortung zwischen Gemeinde und Landkreis hin und her geschoben wird – mit den handelnden Personen ist eben bisher nichts passiert, in 4 Jahren.

Wir haben konkrete Ziele und Positionen, die wir in kürze veröffentlichen werden.
Wir sind sicher, dass wir mit anderen Fraktionen im Gemeinderat wie schon in letzter Zeit vieles bewegen und entwickeln können, ein echter Neuanfang wäre dabei hilfreich.

gez. Uwe Steinhäuser