Wir haben uns mit dem Antrag zur Sondersitzung der beiden Duinger Fachausschüsse durchgesetzt, obwohl die Verwaltung und auch die Gruppe aus SPD und FDP diese Sitzung nicht wollte. Gemäß NKomVG und GO musste Volker Senftleben die Sitzung als Gemeindedirektor dann doch einberufen, da alles fristgerecht war.

Die 3 Sachthemen brannten bzw. brennen den Duingern tatsächlich unter den Nägeln und die Wanderregion musste in diesem Zusammenhang einfach auch mit erläutert werden. Der SPD-Fraktionsvorsitzende leitete die Sitzung und begrüßte schon sehr abwertend, dass er sehr gespannt auf die Neuigkeiten sei, die diese Sitzung überhaupt bringen könnte! Es war eine stattliche Anzahl an Bürgern anwesend und der Vorsitzende sollte sich wundern, wie sich der Verlauf entwickelte. „Wir werden ja wohl nach einer Stunde durch sein“, entpuppte sich als großer Irrtum. Es wurden gut 2 Stunden und 45 Minuten, in denen eine ganze Menge an Informationen flossen, die so noch nie ausgesprochen worden waren. Das besondere Konstrukt, dass der Flecken Duingen mit dem Duinger SC in Verträgen geregelt hat, spart der Kommune jährlich ca. 150.000 €. Hinzu kommen die Eigenleistungen, die vom Verein in Höhe von mehreren hunderttausend Euro eingebracht wurden und von denen die Allgemeinheit jetzt profitiert. Dies wussten die wenigsten Anwesenden.

Die desolate und nicht nachvollziehbare Abwicklung der Breitbandversorgung bringt schon seit Jahren den Unmut der Bevölkerung zum Vorschein. Jetzt hat die Deutsche Glasfaser den Ausbau im Flecken übernommen, aber es gibt auch Bereiche, die von der Telekom ausgebaut oder auch derzeit überhaupt nicht ausgebaut werden. Unternehmensausbau hier, Ausbau nach Projekten der Förderkulisse dort und in anderen Bereichen findet zunächst wieder kein Ausbau statt. Wie im kompletten Külftal, mit den Orten Lübbrechtsen, Rott und Hoyershausen. Die Menschen können es nicht mehr nachvollziehen und man kann es auch kaum noch erklären. Zumal sich Bundestags- und Landtagsabgeordnete hinstellen und über die Millionen Euro sprechen, die jetzt das Problem beheben.

Die Duinger Mitte ist ein IEK-Projekt (Integriertes Entwicklungskonzept), das als zentrales Bürgerzentrum eine enorme Fördersumme zur Verfügung hat, aber immer wieder in der Umsetzung scheiterte. Mehrfach gab es schon öffentliche Varianten der Umsetzung, aber stets wurden durch das Land als Fördergeber, den Investor oder sich ändernde Richtlinien auf die Bremsen getreten. Immer wieder musste neu geplant, recherchiert und der rechtliche Rahmen geprüft werden. Unmögliche Abläufe. Nun waren wir soweit und es kam die Krise, die den Investor, der unser fester Partner in der Umsetzung war, dazu bewegte, dass Projekt mindestens bis 2024 zu schieben. Als WGL waren wir der Meinung, dass die Einwohner endlich mal erfahren mussten, woran die Umsetzung dieses Großprojektes bisher tatsächlich gescheitert und wie der Sachstand ist.

Warum die Wanderregion als Tagesordnungspunkt?

Die Region Leinebergland hatte in den bisherigen Planungen immer wieder darauf bestanden, dass wir Duinger unsere gut beschilderten 6 Pottlandwege entwidmen sollten! Mehr als 3.000 Wegweisungen/Markierungen und 23 Wandertafeln sollten auf den 61 KM Wegstrecke entfernt werden. Dagegen habe ich mich als Tourismusbeauftragter des Flecken Duingen vehement gesperrt und im Endeffekt gesiegt. Weil es natürlich zuvor erheblichen Unmut zum Verhalten der Region gegeben hatte, musste ich vortragend die neue Situation erläutern. Die Duinger Wege bleiben fast unverändert und wir werden lediglich den Pottlandweg 1 verlegen, um ihn dann zu einem qualifizierten Weg heraufzusetzen.

Mit dem jetzigen Sachstand können wir für das Projekt Wanderregion-Leinebergland gern und gut werben. So habe ich es auch öffentlich getan.

Im Endergebnis zur Sitzung erhielten wir als Rat ein großes Lob aus der Zuhörerschaft, weil diese umfassenden Informationen so nicht erwartet wurden. Auch Volker Senftleben hatte sich sehr gut auf die Inhalte vorbereitet und konnte zu allen Themen die Fakten prima erläutern.

Wenn Bürger sagen, dass sie solche Sitzungen gerne wieder besuchen, ist es schon eine gute Aussage. Sitzungen, die alle schon bis ins Detail vorbereitet sind und es nur noch um die Beschlüsse geht, interessieren kaum jemanden, so unsere eindeutige Erkenntnis.

Als Beleg für dient für mich aber auch, dass die beiden Regionalzeitungen über alle 4 Tagesordnungspunkte sehr ausführlich und zu den Einzelthemen separat berichtet haben. Es wurde auch verdeutlicht, dass wir diese Sitzung gefordert und initiiert haben.

gez. Wolfgang Schulz
Ratsmitglied