„Es gibt schlechte Nachrichten für alle Radbegeisterten, die sich wieder eine ungefährliche Wegverbindung zwischen Hallerburg und Eldagsen wünschen“, informierte Ortsbürgermeister Oliver Riechelmann den Ortsrat und die anwesenden Bürger in der Rolf-Gehrke-Halle. „Der sich nunmehr seit zwei Jahren hinziehende Austausch von Argumenten für und gegen eine Brückenverbindung führt seitens der Verwaltung der Stadt Springe nicht zum baldigen Bau einer Brücke über die Haller“, bedauerte der Ortschef. Die neueste Begründung zur Verzögerung der Wiederherstellung der beliebten Fuß- und Radwegverbindung fuße auf einer Empfehlung des Biberberaters, der die geplanten Baumaßnahmen als eine immense Störung des Biberhabitats bewertet. Helmut Hinrichs, stellvertretender Ortsbürgermeister, sagte: „Es ist für Fahrradfahrer lebensgefährlich, sich sowohl auf der Kreisstraße zwischen Gestorf und Eldagsen als auch zwischen Adensen und Eldagsen zu bewegen.“ Diese Einschätzung werde übrigens auch vom Bürgermeister der Stadt Eldagsen geteilt, ohne dass dieses bisher eine Beschleunigung des Verfahrens im bisherigen Verlauf bedeutet habe. Heike Niederhut-Bollmann konnte die Stellungnahme des Nabu in die Diskussion einbringen, in der der Biotopverein eine Erstellung einer neuen Brücke absolut befürworte, um einen ungefährlichen Wildwechsel zu ermöglichen. Ratsherr Jobst Gercke erinnerte in diesem

Zusammenhang an den seinerzeit schnellen Abriss der bestehenden Brückenverbindung, der im direkten Widerspruch zur gegenwärtigen Verschiebung des Neubaus aufgrund von fadenscheinigen Begründungen seitens der Verwaltung stehe. Hinrichs regte an, dass neben dem Ortsrat auch die Bürger von Hallerburg, Adensen und Nordstemmen verstärktes Engagement zeigen sollten. Im Plenum fand dieser Vorschlag Unterstützung und es wurde die Idee vorgebracht, bereits auf der bevorstehenden Maifeier zum 1. Mai eine Petition zu starten.

Timm Kujath, stellvertretender Fachbereichsleiter der Gemeinde Nordstemmen, informierte über die aktuellen Entwicklungen des Flächennutzungsplans für Adensen. Die Gemeinde führe in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Weber eine Bestandsaufnahme der räumlichen Gegebenheiten durch, um die Bedarfe für die Zukunft zu ermitteln. Das umfasse unter anderem den Zustand der öffentlichen Einrichtungen wie Schule, Kitas und Feuerwehr, die Siedlungsentwicklung, die vorhandene Bausubstanz der Gebäude, die Gewerbelage, die Grünflächen- und Gewässerstruktur sowie die Energieversorgung des Ortes. Kujath bestätigte den Wunsch der Gemeinde Adensen nach neuem Wohnraum, um gleichzeitig auf die Zielstellung der Gemeinde Nordstemmen hinsichtlich eines einheitlichen Vorgehens bei der Bereitstellung von Wohnraum hinzuweisen. Ferner stellte er den Beginn der Ausbesserung der Adenoyser Straße für Anfang Mai in Aussicht, die durch beauftragte Baufirmen umgesetzt werden soll. Die Duschen in der Sporthalle sollen kurzfristig im Rahmen des Adenser Marathons ertüchtigt werden, um dann nach der Laufveranstaltung eine umfassende Sanierung zu erfahren. Hauke Lange und Andreas Dörpmund, Betreiber der beiden Biogas-Anlagen rund um Adensen, nahmen Stellung zur geplanten Änderung des Flächennutzungsplans, der eine Ausweitung der Betriebsgelände beinhaltet. „Die Planung zielt auf die Nutzung für den Zeitraum der nächsten 15 Jahre hin“, informierte Dörpmund und zeigte Verständnis für die Fragen der Anwesenden bezüglich etwaiger Gerüche, Geräusche und verstärktem Verkehr rund um die Stallanlagen. „Durch die stärkere Berücksichtigung des Tierwohls haben wir bereits jetzt den Tierbesatz um 20 Prozent gesenkt und ich erwarte eine Verstärkung des Tierschutzes. Daher sind die Planungen absolut auf die zukünftigen Belange ausgerichtet.“ Hauke Lange richtete das Augenmerk auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien, indem er die Erweiterung der vorhandenen PV-Anlage zur Produktion von günstigerem Eigenstrom herausstrich. Ferner wiederholte er die Zusage, für ausreichend Energie im Rahmen des geplanten Wärmenetzes in Adensen zu sorgen. Hajo Ammermann bestätigte die Aussagen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und berichtete über die Fortschritte beim Bau des Adenser Wärmenetzes. Zurzeit würden  Finanzierungsmodelle beziehungsweise Fördermöglichkeiten über die Bafa und die N-Bank geprüft, um für die mehr als 200 Interessierten im Ort sämtliche Vorteile zu sichern. Er avisierte nähere Infos für den Zeitraum nach den Sommerferien an, um die örtliche Energiesicherung in genossenschaftlicher Rechtsform weiter voranzubringen. Oliver Riechelmann erinnerte abschließend an die Maifeier mit Wanderung, die auf dem Hof Lampe in Hallerburg ihren Startpunkt hat.

(Quelle Text: Heiko Rothe, LDZ 29.04.2023)