Die größten Bedenken von Ortsbürgermeister Oliver Riechelmann haben sich in 2023 als unbegründet erwiesen. Es haben sich im vergangenen Jahr zahlreiche Engagierte gefunden, die das vor gut zwei Jahren vom Ortsrat Adensen angeschobene Großprojekt Wärmenetz für Adensen und Hallerburg, tatkräftig vorangetrieben haben. „Jeder hat Expertise auf unter schiedlichen Gebieten mitgebracht“, freut sich der Ortsbürgermeister von den Unabhängigen über das große Engagement, das den Weg zur Wärmewende geebnet hat. Dabei sei auch deutlich geworden „wieviel Potential in den Orten steckt“, sagt Riechelmann.
Nachdem die Gründung der Energiegenossenschaft erfolgt ist, wird es in Sachen Wärmenetz für den Ortsrat etwas ruhiger. So kann sich das Gremium im kommenden Jahr einemneuen Thema widmen, das für die Dörfer wichtig ist. Seit der Dorfladen vor fast fünf Jahren seine Türen geschlossen hat und auch kein rollender Supermarkt die Orte mehr ansteuert, fehlt ei-ne Einkaufsmöglichkeit. Wie diese Lücke geschlossen werden kann, ist noch offen. Im Raum stehen laut Riechelmann verschiedene Lösungen, die in den kommenden Wochen und Monaten ausgelotet werden sollen. Eine Möglichkeit sei etwa ein Automat, an dem Kunden Tag und Nacht einkaufen können, verrät der Ortsbürgermeister. Ein Vorteil dieser Lösung: Es würde nicht viel Personal benötigt. Spruchreif in dem Projekt unter Federführung von Riechelmanns Ortsratskollegin Svea Ewler ist aber noch nichts. „Wir stehen ganz am Anfang“, betont der Ortsbürgermeister. Wie beim Aufbau des Wärmenetzes ist auch beim Thema Einkaufsmöglichkeit das Engagement der Dorfgemeinschaft gefragt. Bislang haben sich bei Svea Ewler sechs Interessierte gemeldet, die das Projekt gemeinsam mit dem Ortsratsteam angehen möchten. Weitere Mitstreiter sind willkommen. „Wer mitmachen möchte, gern melden“, lädt Riechelmann dazu ein, eigene Ideen einzubringen. Bewährt hat sich nach Einschätzung des Ortsbürgermeisters, dass der Ortsrat als Team an einem Strang zieht und die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt hat. Jeder kümmere sich um seine Aufgabe, so Riechelmann, „und das klappt gut.“
Zu diesen Aufgaben gehört auch die Planung für ein Event, das die traditionellen Veranstaltungen der Vereine wie Maiwandern, Boßeln oder den Marathon ergänzt. Zum zweiten Mal soll es in diesem Jahr einen Straßenflohmarkt geben. Riechelmann verrät, dass der Ortsrat das Event etwas anders aufziehen wolle als bei der Premiere. So sollen die Flohmarkt-Fans bei der Neuauflage beispielsweise auch kulinarisch auf ihre Kosten kommen, Speisen und Getränke angeboten werden.
„Weiter am Ball bleiben“ will der Ortsrat Riechelmann zufolge auch bei den Themen, die ihn zum Teil bereits seit Jahren beschäftigen. Als Beispiele für die „Dauerbrenner“ nennt Oliver Riechelmann im LDZ-Gespräch Bauplätze, die Parksituation, die Hallerbrücke und die Sanierung der durch Adensen führenden Kreisstraße (K 506). „Wir hoffen immer noch auf den Bau eines Gehwegs“, unterstreicht der Ortsbürgermeister. Wieviel Zeit noch vergehen wird, bis auf der Straße endlich die Bagger rollen, weiß der Ortsbürgermeister nicht. Seine Hoffnung ist, dass mit dem Frühling wieder Bewegung in die Angelegenheit kommt.
(Quelle Text: Ann-Cathrin Oelkers, LDZ 08.01.2024)