Seit mehr als drei Jahrzehnten warten die Adenser auf Instandsetzung ihrer Ortsdurchfahrt, der Kreisstraße 506. Die Zeit des Wartens geht allem Anschein nach dem Ende entgegen. Der Ausbau der K506 auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern inklusive des immer wieder angemahnten Bürgersteigs zwischen den Straßen „Am Mühlenfeld“ und „Am Pfarrkamp“ rückt in Sichtweite.

Im Ortsrat berichtete Verwaltungsmitarbeiter Tobias Cieplik aus den jüngsten Gesprächen mit dem Landkreis. Demnach ist für 2026 ein neues Planfeststellungsverfahren geplant. Ob das Verfahren von 2021 noch einmal komplett von vorn aufgerollt wird, ist laut Cieplik offen. Ausschlaggebend sei, wie der Landkreis den Bau des Gehwegs bewertet. Unabhängig davon sieht der aktuelle Zeitplan seinen Angaben zufolge so aus: bis 2027 will der Landkreis Fördermittel beantragen und das Bauvorhaben ausschreiben. Bis dahin müsse auch das Wärmenetz stehen, um nicht mit dem Straßenausbau zu kollidieren, so Cieplik. Ob auch der Baustart noch in 2027 erfolgt und die Bagger rollen werden, konnte der stellvertretende Leiter des Fachbereichs 2 auf Nachfrage nicht sagen.

Drei neue Windräder werden sich in naher Zukunft in der Nachbarschaft des Dorfes drehen. Die Region Hannover hat die Anlagen nördlich des Schulenburger Berges im August genehmigt. „Daher könnte kurzfristig Baubeginn sein“, meinte Cieplik. Zum Thema Repowering der Windräder in der Adenser Feldmark hieß es aus dem Rathaus: „Nichts Neues.“ Ortsratsmitglied Heike Niederhut-Bollmann wusste mehr. Demnach sollen acht Altanlagen bis 2027 zurückgebaut und durch vier neue Windräder ersetzt werden. „Das Genehmigungsverfahren läuft“, berichtete die Landwirtin.

„Angefressen“ zeigte sich Ortsratspolitiker Jobst Gercke, der in der Beschlussvorlage zu Haushalt und Investitionsprogramm unter anderem Mittel für den barrierefreien Umbau der Sanitärräume in der Rolf-Gehrke-Halle vermisste. In der Vorlage heißt es: „Die vom Ortsrat Adensen aufgezeigten Mittelanmeldungen werden im Rahmen der Bauunterhaltung nach und nach abgearbeitet.“ Hintergrund ist ein Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr. Das Gremium hatte für die Bauunterhaltung einen Grundbetrag beschlossen und es dem Bauamt überlassen, Maßnahmen zu priorisieren. Gercke stieß das neue Verfahren sauer auf, weil er die Vertreter der Ortschaften übergangen sah. „Was tu ich dann hier noch?“, machte er seinem Unmut Luft. Bürgermeisterin Nicole Dombrowski versuchte, die Empörung zu glätten. „Wir nehmen gern die Prioritäten, die der Ortsrat beschließt, auf“, erklärte sie. Aber weil die Mittel knapp seien, unterstrich sie: „Sanierung hat Vorrang.“ In der Beschlussvorlage ist lediglich von drei Investitionen im Zusammenhang mit dem Neubau des Feuerwehrhauses die Rede. In 2026 sind für Planungskosten 100 000 und für den Kauf eines Grundstücks 350 000 Euro veranschlagt. Im Folgejahr sollen 1,1 Millionen Euro in den Etat eingestellt werden. Der Ortsrat hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, die noch offenen Maßnahmen von der Wunschliste 2025 zu priorisieren, darunter der Anschluss von Sporthalle und Sportplatz an das Wärmenetz, die Erneuerung der Zuwegung zum Haupteingang der Halle, der barrierefreie Umbau der Sanitärräume und eine neue Schließanlage.

Quelle: Ann-Cathrin Oelkers, LDZ 06.10.2025