Für uns ist das schon ein besonderer Tag, denn wenn Sie dem Beschlussvorschlag heute so zustimmen, geht für uns eine zwei- bis dreijährige Vorbereitungszeit zu Ende“, erklärte Mario Stellmacher, Baudezernent und Erster Stadtrat in Alfeld, während der Stadtratssitzung am 24.10.2024 im Rathaus. Denn an diesem Abend galt es für die Mandatsträger, über den Fort-gang der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme „Altstadt und ehemalige Wallanlagen“ zu entscheiden, welche nahezu alle von ihnen gerne mittragen. Die Vorbereitenden Maßnahmen (VU) und das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) sind bereits erfolgt und ermöglichen die Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“, wofür Alfeld im August dieses Jahres den Zuschlag erhielt. Das Sanierungsgebiet umfasst rund 23,7 Hektar und wird im Süden von den Straßen „Perkwall“, „Burgfreiheit“ und „Südwall“ begrenzt. Das Kaiserhofquartier ist aufgrund der Planungen und Entwicklungen eines privaten Investors herausgenommen worden. Kern der Ratssitzung war damit der Beschluss über die entsprechende Sanierungssatzung. „Das ist der Startschuss für einen voraussichtlich 15-jährigen Prozess“, so Stellmacher. Ziel dieses Prozesses ist es laut Sanierungssatzung, „die festgestellten städtebaulichen Missstände durch Bau- und Ordnungsmaßnahmen zu beseitigen, um die historischen Stadtstrukturen, die Gebäude, das Stadtbild, die öffentlichen Freiflächen und Straßenräume, die ehemaligen Wallanlagen und damit die Wohn- und Lebensqualität im Quartier langfristig zu erhalten und weiterzuentwickeln“. Weiterhin galt es, eine Förderrichtlinie zu beschließen, die die rund 300 privaten Eigentümer im Sanierungsgebiet dazu motivieren soll, entsprechende Maßnahmen in Angriff zu nehmen.
… Mit den Worten „Wir sehen das total anders“ erklärte Uwe Höltgebaum, dass er und seine Parteikollegen gegen den Entwurf stimmen würden. „Wir sehen die Gefahr, dass wir aufgrund einer immer weiter steigenden Verschuldung eine Zinsbelastung hervorrufen, die uns irgendwann vor die Füße fällt“, sagte er. Daraufhin wurden Sanierungssatzung, Förderrichtlinie und Beiratsgründung mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung mehrheitlich beschlossen.
Quelle: Larissa Zimmer, LDZ 26.10.2024